WIE WIRD AUS EINEM BANKER EIN BAUER?
2007 hatte ich, Harald Quint, eine Idee, die mich auf den Geschmack brachte.
Äpfel aß ich schon immer gerne und so kam mir der Gedanke, nach meiner Laufbahn als Bankdirektor einen Hof zu kaufen und ihn bewirtschaften zu lassen. Schön den Ruhestand zu genießen und fröhlich ab und an in einen der eigenen, saftigen Äpfel zu beißen – das hätte doch Gesicht.
Gedacht, getan! Nach einiger Suche entschied sich unsere Familie für den Hof „Vogelfängerkaten“. Schon der merkwürdige Name* gefiel uns und die Flächen waren nicht zu groß, nicht zu klein, einfach ideal. Und es gab auch jemanden, der sich für die Bewirtschaftung interessierte.
Doch manchmal kommt es im Leben anders, als man denkt – und zwar komplett anders. Der Pächter hatte plötzlich sehr eigenwillige Vorstellungen und wir gingen getrennte Wege.
Und nun? Selbermachen! 2007 fing ich mit meiner Familie an, den gesamten Hof auf ökologischen Anbau umzustellen und pflanzte die ersten Apfelbäume. Seit 2015 bewirtschaften wir den Hof nach den strengen Demeter-Richtlinien.
Die Hoffläche umfasst 14 Hektar einschließlich ausgedehnter Streuobstwiesen, der Obstplantagen und Teiche. Hier kümmern wir uns um den Glockenapfel, den Seestermüher Zitronenapfel und all die
über hundert alten, wunderbaren Apfelsorten, die eine einzigartige Geschmacks- und Genussvielfalt bieten.
Auf weiteren Plantagen wachsen Pflaumen, Zwetschgen, Birnen und noch mehr Äpfel. Für die Bestäubung der Bäume haben wir Bienenvölker aus Honig- und Mauerbienen angesiedelt, die von einer Imkerin betreut werden. Damit erzielen wir eine gute Befruchtung und in der Regel eine gute Ernte. Durch die Aussaat von Blühstreifen hat sich eine Artenvielfalt an Insekten eingefunden und auch Feldspatzen, Rebhühner und Fasane haben die Flächen als Lebensraum angenommen.
Der geschlossene ökologische Kreislauf ist ja einer der Merkmale des Demeter-Bioanbaus. Eine Tierhaltung ist dabei vorgeschrieben. Deshalb leben bei uns Legehennen, die im Sommer frei unter den Obstbäumen herumspazieren, diese weitgehend von bodennahem Ungeziefer freihalten und den Hof mit Dünger versorgen. Außerdem legen sie noch sehr schmackhafte Eier, die Sie hier ebenfalls bekommen.
Die Gestaltung der Hofflächen und bauliche Maßnahmen sind wie eine Meditation – jede Station bringt uns der Vollendung näher. Aber wirklich nur näher …
Eine historische Scheune haben wir vor einigen Jahren ins Ensemble der alten Hofgebäude eingereiht.
Das in aller Kürze. Wenn Sie es genau wissen wollen, kommen Sie uns einfach mal besuchen!
*Der Name geht auf die Tradition des Vogelfangs zurück. Früher lebten auf dem Hof Vogelfänger, die Wassergeflügel fingen, um den Fischbestand in den Teichen für die Herzöge von Lauenburg zu sichern. Anfang des 18. Jahrhunderts kauften sie den Hof mit den umliegenden Ländereien und der Name ist bis heute erhalten geblieben.